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Lesedauer: 7 Minuten

Was tun, wenn der Partner der ‚coole‘ Elternteil ist und du die strenge Rolle übernimmst?

Einleitung

In vielen Familien übernimmt ein Elternteil die Rolle des „strengen“ Erziehers, während der andere als der „coole“ und nachgiebige Part wahrgenommen wird. Dieses Ungleichgewicht kann nicht nur frustrierend sein, sondern führt oft zu Spannungen und Missverständnissen.

In diesem Artikel erfährst du, wie ihr gemeinsam als Team auftretet, Erziehungsrollen besser verteilt und für mehr Harmonie in der Familie sorgt.

Inhaltsverzeichnis

  • Das Ungleichgewicht in der Erziehung – warum es so weh tut
  • Ein Praxisbeispiel: Wenn Mama die „Böse“ ist
  • Fünf Tipps für eine ausgewogene Erziehung
    • Offene Kommunikation zwischen den Eltern
    • Gemeinsame Erziehungsziele definieren
    • Rollenflexibilität entwickeln
    • Positive Verstärkung nutzen
    • Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen
  • Motivierender Ausblick: Kleine Schritte, große Wirkung
  • Fazit
  • FAQ: Die häufigsten Fragen rund um Erziehungsungleichgewicht

Das Ungleichgewicht in der Erziehung – warum es so weh tut

Stell dir vor, du sagst „Nein“ zu einer weiteren Stunde Fernsehen, weil du dich an die gemeinsam festgelegten Regeln hältst. Doch dein Partner hebt kurzerhand die Regel auf und erlaubt es deinem Kind.

Was passiert? Du wirst plötzlich zum „Spielverderber“ und der Partner zum „Helden“. Das Ergebnis: Dein Kind lernt, dass es beim „coolen“ Elternteil leichter bekommt, was es will.

Das schmerzt nicht nur, sondern hinterlässt Spuren:

  • Du fühlst dich alleingelassen mit der Verantwortung.
  • Dein Kind sieht dich eher als „Spielverderber“ denn als Vertrauensperson.
  • Spannungen entstehen zwischen dir und deinem Partner, weil ihr nicht an einem Strang zieht.

Dieses Ungleichgewicht kann zu tiefer Frustration führen. Doch keine Sorge: Mit den richtigen Strategien könnt ihr als Elternteam zusammenfinden.

Ein Praxisbeispiel: Wenn Mama die „Böse“ ist

Sarah und Tom haben drei Kinder. Während Sarah konsequent Regeln durchsetzt – von Bildschirmzeiten bis zu Hausaufgaben –, ist Tom entspannter und sagt oft: „Lass die Kinder doch mal Kinder sein.“

Die Folge: Die Kinder gehen für Ausnahmen und Sonderwünsche immer zu Tom. Sarah fühlt sich zunehmend unverstanden, gestresst und wie die „Böse“ im Haus.

Nach einem gemeinsamen Coaching setzen sich Sarah und Tom zusammen. Sie definieren Regeln, die beide Elternteile gemeinsam umsetzen. Tom beginnt, in bestimmten Situationen auch „streng“ zu sein, während Sarah etwas flexibler wird.

Die Kinder merken schnell: Mama und Papa sind ein Team. Der Druck auf Sarah nimmt ab, und die Harmonie in der Familie wächst.

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Fünf Tipps für eine ausgewogene Erziehung

1. Offene Kommunikation zwischen den Eltern

Redet miteinander – offen, ehrlich und ohne Vorwürfe. Sprecht darüber, wie ihr euch fühlt, was euch belastet und wo ihr Veränderungen wünscht. Nur durch klare Kommunikation könnt ihr eure Erziehungsstile in Einklang bringen.

  • Setzt euch regelmäßig zusammen, um eure Erziehungsstrategien zu besprechen.
  • Sprecht klar aus, was euch stört, und hört dem anderen aktiv zu.
  • Vereinbart gemeinsame Vorgehensweisen und haltet euch daran.

2. Gemeinsame Erziehungsziele definieren

Einheitliche Ziele und Werte helfen, Konflikte zu vermeiden. Ein klares „Wir stehen zusammen“ zeigt Kindern, dass beide Eltern die gleiche Linie vertreten.

  • Überlegt gemeinsam, was euch in der Erziehung wichtig ist: Respekt, Ehrlichkeit oder Selbstständigkeit?
  • Legt Regeln fest, die ihr beide konsequent umsetzt.
  • Überprüft regelmäßig, ob eure Regeln zu eurem Alltag passen.

3. Rollenflexibilität entwickeln

Keiner muss immer der „Strenge“ oder der „Coole“ sein. Beide Eltern sollten in der Lage sein, beide Rollen zu übernehmen, um das Gleichgewicht zu wahren.

  • Wechselt euch bei „Ja“- und „Nein“-Entscheidungen ab.
  • Ermutigt euch gegenseitig, auch mal aus eurer gewohnten Rolle auszubrechen.
  • Zeigt euren Kindern, dass beide Eltern sowohl Spaßvögel als auch Regelhüter sein können.

4. Positive Verstärkung nutzen

Ein liebevoller Blick auf Erziehung bedeutet nicht nur Konsequenzen, sondern auch Wertschätzung und Belohnung. Positive Verstärkung motiviert Kinder nachhaltig.

  • Lobe dein Kind für gutes Verhalten, statt nur auf Fehler zu schauen.
  • Belohnt gemeinsam erreichte Ziele, zum Beispiel mit Familienausflügen.
  • Ermutigt euch als Eltern gegenseitig, wenn ihr konsequent zusammenarbeitet.

5. Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen

Manchmal hilft der Blick von außen. Ein Familiencoach oder eine Erziehungsberatung kann euch dabei unterstützen, Rollenbilder zu verändern und eure Kommunikation zu stärken.

  • Besucht gemeinsam ein Coaching oder eine Beratungsstunde.
  • Lernt neue Erziehungstechniken kennen, die zu euch passen.
  • Tauscht euch in Elterngruppen oder Workshops aus.

Kleine Schritte, große Wirkung

Jeder Schritt, den ihr gemeinsam geht, schafft Entspannung und Vertrauen. Wenn ihr als Team auftretet, spürt das auch euer Kind: Klarheit, Sicherheit und ein Gefühl der Geborgenheit. Das nimmt Druck von euch beiden.

Schon kleine Veränderungen, wie gemeinsame Absprachen oder regelmäßige Elternzeit zu zweit, können eine große Wirkung haben. Denkt daran: Niemand muss perfekt sein. Was zählt, ist, dass ihr euren Weg gemeinsam findet.

Fazit

Eine ausgewogene Erziehung ist möglich, wenn beide Eltern zusammenarbeiten. Offene Kommunikation, klare Ziele und ein wenig Flexibilität helfen dabei, aus starren Rollenbildern auszubrechen. So entsteht nicht nur mehr Harmonie in der Familie, sondern auch mehr Freude und Leichtigkeit im Alltag.

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FAQ

Warum bin ich immer der „strenge“ Elternteil, während mein Partner der „coole“ ist?
Oft liegt es an unterschiedlichen Erziehungsstilen oder fehlender Absprache. Wenn ein Elternteil sich für Regeln und Konsequenzen verantwortlich fühlt, während der andere lockerer agiert, entsteht schnell ein Ungleichgewicht.

Wie kann ich meinem Partner erklären, dass wir einheitlicher auftreten müssen?
Sprich offen und ohne Vorwürfe darüber, wie du dich fühlst. Erkläre, warum es wichtig ist, gemeinsam als Team aufzutreten, und schlage konkrete Schritte vor, die ihr zusammen gehen könnt.

Was passiert, wenn Eltern nicht konsequent zusammenarbeiten?
Kinder lernen schnell, wie sie Regeln umgehen können. Dadurch entstehen Unsicherheiten, Streit und möglicherweise sogar Vertrauensprobleme in der Familie.

Wie finden wir gemeinsame Erziehungsregeln, die für uns beide passen?
Setzt euch zusammen und besprecht, was euch wichtig ist. Definiert klare, gemeinsame Werte und erstellt konkrete Regeln, die ihr beide konsequent umsetzen könnt.

Kann es meinem Kind schaden, wenn die Rollen ungleich verteilt sind?
Ein dauerhaftes Ungleichgewicht kann zu Verwirrung und Unsicherheit beim Kind führen. Es braucht klare, einheitliche Botschaften von beiden Elternteilen, um sich sicher und geborgen zu fühlen.

Wie schaffe ich es, nicht immer die „Spielverderberin“ zu sein?
Arbeitet bewusst daran, Rollen zu tauschen: Gib deinem Partner auch mal die „strengere“ Rolle und übernimm du die „coole“. Das schafft Ausgleich und entlastet dich.

Wie kann ich meinem Kind erklären, dass beide Elternteile dieselben Regeln haben?
Sprich klar und freundlich mit deinem Kind. Erkläre, dass Mama und Papa gemeinsam entscheiden, was gut für die Familie ist, und dass die Regeln für alle gelten.

Was kann ich tun, wenn mein Partner bei Regeln immer wieder nachgibt?
Sucht ein ruhiges Gespräch, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Vielleicht braucht dein Partner Unterstützung dabei, konsequent zu bleiben. Hier kann auch ein Coaching helfen.

Welche Rolle spielt positive Verstärkung in der Erziehung?
Lob und Anerkennung stärken das Selbstbewusstsein deines Kindes und fördern gutes Verhalten. So entsteht eine Erziehung, die nicht nur auf Konsequenzen basiert.

Wann sollten wir professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?
Wenn ihr trotz aller Bemühungen immer wieder in Streit geratet oder eure Erziehungsstile nicht vereinbaren könnt, kann ein Familiencoach oder Erziehungsberater wertvolle Impulse geben.